Über den Wert von selbstgemachten Geschenken und wie du aus Stoffresten ganz einfach bezaubernde Stoff-Servietten nähen kannst und mit einem kleinen Stick zu etwas ganz Besonderem machst.
Wann hast du das letzte Mal etwas wirklich Nützliches und Selbstgemachtes geschenkt bekommen? Was hat dieses Geschenk in dir ausgelöst?
Meine ersten Nähversuche gingen oft an meine Mutter, die dann heimlich im Kämmerlein verschwunden sind. In meiner Mutter hat es wahrscheinlich dauerhaft keine jubelnde Freude ausgelöst :-). Damals waren es aber genau diese Übungsstücke, die mich dann im Nähen sicherer gemacht haben. Heute überlege ich mir ganz genau was einer Person gefallen könnte und was dazu noch nützlich ist. Das ist gar nicht so einfach, wie du sicher weißt. Mit einer Freundin bin ich sogar dazu gekommen zu sagen, wir schenken uns nur etwas, wenn wir wirklich was Schönes und Passendes gefunden haben. Und nur weil es dieses Mal Blumen sind, heißt es nicht, dass wir uns weniger mögen oder wertschätzen.
Welche Gedanken löst ein selbstgemachtes Geschenk in mir aus? „Du hast dir Zeit für mich genommen“, „Du hast dir etwas für mich überlegt“, „Das ist etwas Einzigartiges!“, Du schenkst mir ein Stück von dir, erschaffen mit deinen Händen und das macht mich glücklich.“
Deine Zeit – Dein Handwerk – Deine Liebe, sind das wertvollste was du geben kannst!
Ist es nicht wunderschön, wenn man selbstgemachte Dinge geschenkt bekommt, die mit Liebe ausgewählt und erschaffen wurden? Ob es ein selbstgemachtes Pesto, gefärbte Kerzen, genähte Kaffeefilter oder bestickte Servietten sind, in mir lösen sie eine Extraportion Liebe aus.
Seltsamerweise denken wir oft, das Selbstgemachte ist nicht so viel Wert wie etwas Gekauftes. So erlebe ich immer wieder, wie es dann heißt: „Ich habe nur etwas selbstgemacht, ich kann noch Geld dazu geben“ WHAT? Oder wie bei der Übergabe unsicher gesagt wird: „Ist nur was kleines Selbstgemachtes.“ Kennt ihr das auch? Bei solchen Worten blutet mir das Herz. Selbst wenn ungerade Nähte dabei sind, oder ein Stick nicht sauber gestickt wurde oder weil das Gegenüber ein:e Anfänger:in ist und noch ganz viele Übungsstücke raus gehen. Selbstgemachte Geschenke sind einfach unheimlich wertschätzend und niemand, wirklich niemand sollte diese für weniger Wert halten als Gekaufte. Deine Zeit – Dein Handwerk – Deine Liebe, sind das wertvollste was du geben kannst!
Für meine Reise nach Berlin im letzten Jahr, wollte ich meiner Freundin eine besondere Freude machen. Leider fehlt mir oft schlichtweg die Zeit, um immer etwas selbst zu machen. Dieses Mal habe ich sie mir nehmen können. Ich wollte etwas schenken, was für die ganze Familie ist, was ich liebevoll verzieren kann und was hoffentlich ganz lange Teil sein darf. Da sich die Leinenreste in meinem Regal langsam stapeln, kam ich auf die Idee feine bestickte Servietten zu machen. Wie ich das gemacht habe, erfährst du in der folgenden Anleitung:
Was du zum Sticken brauchst:
- Stoffrest aus Leinen oder Baumwolle (min. 30 x 30 cm)
- Stickrahmen
- Stickgarne (Wir verwenden die feinen Baumwollgarne von Faupel & Heilenbeck, diese sind besonders gut für feine Stickereien geeignet)
- Sticknadel
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Servierten sticken und nähen | Wie geht das?
Bevor du mit dem Sticken beginnst, zeichne dir die Größe deiner Serviette mit Kreide auf den Leinenstoff. Da mein Reststoff ca. 80 x 80 cm groß war, habe ich mich für die Maße von 40 x 40 cm entschieden. Dies ist eine schöne Größe am Ende und ich bekomme gleich vier Servietten daraus.
Spanne den Stoff in den Stickrahmen. Zugeschnitten wird er nach dem Sticken, da es dir sonst evtl. an Material zum Einspannen in den Stickrahmen fehlt.
Überlege dir nun ein kleines Motiv, welches gut zu dir, oder der/dem Beschenkten passt. Ich habe mich für eine Biene, ein kleines Haus, ein Herz und eine Blume entschieden. Diese sind leicht zu sticken und absolut Anfänger:innen tauglich. Zeichne dir das Motiv mit einem Bleistift oder Kreidestift auf den Stoff oder übertrage es mit Kopierpapier. Mit etwas Übung kannst du schlichte Motive auch einfach frei sticken.
Fülle das Motiv mit einem einfachen Plattstich aus. Hierbei wird der obere Faden parallel nebeneinander gestickt. Der Faden auf der Rückseite verläuft schräg. Verknote die Enden auf der Rückseite und vernähe den Restfaden.
Wenn du alle Motive gestickt hast, bügle den Stoff nochmal glatt oder dämpfe ihn ab. Dann kannst du deine Servietten zuschneiden. Bügle im Anschluss die Kanten zweimal um. Ich habe hier ca. 0,8 cm verwendet.
Lege nun den Stoff unter deine Nähmaschine und steppe die Kanten ab. Nähe immer bis zur Kante, um die Ecken gut festzunähen. Ist der Stoff sehr dick, dann schneide etwas Nahtzugabe weg. Wahlweise kannst du auch eine Briefecke nähen.
Und schon bist du fertig.
Mein Neffe hat bald Taufe... vielleicht setzte ich mich dann wieder hin um ihm etwas zu schenken was bleibt.
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Hab es schön,
deine Miriam