Wie viel kostet ein Schnittmuster?

Die Produktion

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, das Schnittmuster so nachhaltig und qualitativ hochwertig wie möglich zu produzieren. Wir vermeiden umweltschädigende Plastikfolie und Papiere, die möglich machen, ein Schnittmuster billig zu produzieren.

Unsere Anleitungen der neuen Schnittmuster*, sowie die Mappen bestehen aus 100% Recyclingpapier. Für den Schnittbogen haben wir bisher keine Firma mit Recyclingpapier gefunden, dieser wird auf zertifiziertem FSC-Papier und mit umweltfreundlicher, wasserbasierter Farbe gedruckt. Die Druckerei nutzt außerdem alternative Energien und produziert eigenen, sauberen Strom durch ihre Photovoltaikanlage. Ein unterstützenswerter Punkt wie ich finde.

Ja, somit sind die Materialkosten unserer Papierschnittmuster etwas höher als anderswo. Ich verspreche dir aber, sobald du das Schnittmuster in den Händen hältst, wirst du die Wertigkeit spüren und deine Freude daran haben.

Kostenbeispiel

Schauen wir uns also mal ein Beispiel am Schnittmuster Kleid Leea an.

Dieses kostet zu diesem Zeitpunkt 18€.
Davon gehen
2,90€ an das Finanzamt,
5,29€ an die Druckereien,
6,64€ an die Händler:in und
3,17€ ist unsere Einnahme.

Du siehst, in unseren Preisen sind die Kosten für den Handel mit inbegriffen. Das nehme ich natürlich selber ein, wenn über meinen Shop geordert wird. Stoff- und Konzeptstores nehmen mir allerdings größere Mengen ab und so lohnt es sich für mein Unternehmen auch, wenn unsere Schnittmuster im freien Handel gekauft werden.

„9,81€ pro Schnittmuster ist doch ganz geil“

Ja, warte mal!

Die Herstellung

Das ist unsere Einnahme, wenn das Schnittmuster über unseren Shop gekauft wird. Davon sind die Herstellungskosten noch nicht abgezogen. Schauen wir uns mal an, was die Herstellung eines Schnittmusters kostet.

Je nach Aufwand benötige ich für die Schnitterstellung, Muster nähen, fotografieren, Anleitung schreiben, Anleitung, Schnittbogen und Mappe grafisch setzen, Marketing überlegen etc. ca. 80 Stunden und mehr. Ich nehme jetzt mal den Stundensatz von 40€, welcher in der Nähbranche realistisch ist. Dazu kommen die Kosten für die Gradierung der Schnittmuster, Materialkosten und das Lektorat. Das sind nochmal, je nach Aufwand, 400€ aufwärts. So sind wir bei Herstellungskosten von 3600€ pro Schnittmuster. Da sind die Stunden für aktiven Instagram Content, laufende Kosten wie Studiomiete, Onlinehop, PayPal, Adobe Programe etc. noch nicht mit eingerechnet. Schlagen wir mal 400 Euro mit drauf.

Es müssen also mindestens 80 Schnittmuster verkauft werden bis die externen Kosten wieder drin sind. 402 Schnittmuster bis ich 40 Euro die Stunde an der Schnittmusterherstellung verdient habe. Was passiert mit den 40€? Richtig… sie werden noch versteuert. Die Rechnerei spare ich mir jetzt mal, aber so ca. die Hälfte davon ist weg. 

Toxischer Konsum

Was passiert also, wenn zu viele billige oder ausschließlich kostenlose Schnittmuster konsumiert werden? Und damit meine ich nicht, die kostenlosen Angebote oder Rabatt-Aktionen von uns unabhängigen Schnittmusterlabels im eigenen Onlineshop.

Durch immer billigere Angebote haben viele Labels den Druck, ebenfalls die Herstellungskosten und ihre Preise zu senken. Dadurch werden Schnittmuster erst gar nicht nachhaltig produziert und z.B. auf externen Plattformen für wenig Geld verramscht. Schnittlabels müssen ihre Arbeit finanziell als Hobby betrachten oder sie schließen nach einiger Zeit und viel harter, schlechtbezahlter Arbeit, weil es sich nicht rentiert.

Nachhaltig Nähen heißt also auch angemessene Preise zu zahlen. Das tun wir an unsere Lieferanten, unsere Partner und an uns selbst. Danke, dass du das auch tust!